Hallentragwerke in Stahlbauweise nachhaltiger als in Stahlbetonbauweise?

In einer umfassenden Studie der RWTH Aachen wurden Hallentragwerke im Industrie- und Gewerbebau hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit untersucht. Der Fokus lag auf dem Vergleich von Stahl- und Stahlbetonbauweise für das Tragwerk und die Fundamente. Die analysierten Hallen basierten auf typengeprüften Musterstatiken, bereitgestellt vom bauforumstahl e.V. Die betrachtete Gewerbehalle hatte Maße von 60 x 15 x 5 m und befand sich in Schneelastzone 1.

Unterschiede in Konstruktion und Materialwahl

„Stahl oder Stahlbeton?“: Tragwerke im Vergleich – Die Vergleichsstudie betrachtete zwei Varianten: eine Stahlkonstruktion und eine Stahlbetonkonstruktion mit gleichen Abmessungen und Tragfähigkeiten. – Die Stahlkonstruktion setzte auf IPE 400-Stützen und IPE 360-Binder, während die Stahlbetonvariante Betonfertigteile für Stützen und Binder verwendete. – Der signifikante Gewichtsunterschied zwischen den Tragwerken war bemerkenswert: Die Stahlkonstruktion wog etwa 64 Tonnen, während die Stahlbetonkonstruktion rund 208 Tonnen auf die Waage brachte. – Dies zeigt deutliche Unterschiede in der Konstruktion und der Materialwahl zwischen den beiden Bauweisen.

Gewichtsunterschied und Transportaufwand

Kosten- und CO₂-Effizienz im Fokus – Die Kosten pro m² Bodengrundfläche differierten deutlich zwischen den beiden Bauweisen. – Die Stahlbauvariante bewegte sich im Bereich von 58 bis 81 Euro pro m², während die Stahlbetonvariante zwischen 79 und 85 Euro pro m² kostete. – In Bezug auf die CO₂-Bilanz schnitt die Stahlkonstruktion bereits ohne „grünen Stahl“ um 37% besser ab als die Stahlbetonvariante. – Diese Effizienzunterschiede zeigen sich sowohl in finanzieller als auch in umweltbezogener Hinsicht deutlich.

Ökonomisch und ökologisch vorteilhafte Stahlbauweise

Stahl als nachhaltige Bauweise – Der Vergleich zeigte, dass die Stahlbauweise in finanzieller und ökologischer Hinsicht überlegen ist. – Geringere Baukosten, reduzierter Materialtransport und hohe Recyclingfähigkeit von Stahl machen ihn zu einem nachhaltigen Baustoff. – Stahl kann mehrfach wiederverwendet werden, was Ressourcen spart und Abfall vermeidet. – Diese Aspekte machen die Stahlbauweise sowohl ökonomisch als auch ökologisch vorteilhaft.

Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit im Fokus der Untersuchung

Fazit der Studie – Die Untersuchung der RWTH Aachen hat gezeigt, dass Hallentragwerke in Stahlbauweise nachhaltiger sind als in Stahlbetonbauweise. – Durch geringeres Gewicht, niedrigere Kosten und eine bessere CO₂-Bilanz konnte die Stahlbauweise überzeugen. – Die ökonomischen und ökologischen Vorteile machen Stahl zu einem vielversprechenden Baustoff für zukünftige Bauprojekte. – Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Wahl der Bauweise einen erheblichen Einfluss auf die Nachhaltigkeit eines Bauwerks hat.

Zukunftsaussichten für nachhaltiges Bauen

Weitere Entwicklungspotenziale – Angesichts der positiven Ergebnisse könnte die Baubranche vermehrt auf Stahl als nachhaltige Bauweise setzen. – Forschung und Innovationen im Bereich Stahlbau könnten dazu beitragen, die Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit weiter zu verbessern. – Ein verstärkter Einsatz von Stahl in der Bauindustrie könnte somit einen Beitrag zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks und zur Schonung natürlicher Ressourcen leisten. – Diese Entwicklungen könnten den Weg für eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Bauweise ebnen.

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